Juni 2014
Unterwegs:
Die „Public-Viewing-Übertragung“ vom ‚Konzert der Böhsen Onkelz am Hockenheimring‘ in der Commerzbank-Arena Frankfurt – Kategorie „Sehr empfehlenswert“
Dinge, die das Leben schöner machen:
- Eine Cabrio-Tour mit tollen Leuten (da machen selbst Regenschauer nichts aus)
- WM-Spiele bei Public-Viewing-Feeling mit Pina Colada
- Buchhandlungen
- Spargel, Erdbeeren, Eis, Bananenweizen
Sollte man gehört haben:
- Distorted Angel - Archive
- Chelsea Wolfe - Halfsleeper
- The One You are looking for - Katatonia
Entdeckt:
Philosophisches:
„Liebe ist eine schwere Geisteskrankheit“ – Platon
Sport:
Um 22 Uhr ins Fitnessstudio gehen – herrlich, diese Ruhe und keine Wartezeiten an den Geräten
Besorgniserregend:
Egozentrische Menschen
– sind nicht in der Lage, sich in die Lage anderer hinein zu versetzen
– sind der Überzeugung, dass ihre eigene Meinung die einzig richtige ist
– sehen sich selbst als den ‘Mittelpunkt der Welt‘
– neigen dazu, andere Menschen und Dinge beständig an sich selbst zu messen
– glauben daran, alles richtig zu machen
Be-Merkenswert:
Der Mensch ist unfähig zu erkennen, was er wirklich braucht; denn er ist geblendet von den Dingen, die er selbst erschaffen hat, um sich vor den wahren Problemen zu schützen…
Nachtgedanken:
Wie ist eigentlich das Haltbarkeitsdatum eines Versprechens? Nahezu unbegrenzt wie bei Gewürzen, lange wie bei Konserven oder doch eher nur von kurzer Dauer wie Milchprodukte? Und was passiert, wenn das Verfallsdatum überschritten ist? Entsorgt und vergessen oder ist der andere dann möglicherweise sauer und ungenießbar? Und warum werden Versprechen gegeben und doch wieder gebrochen? Nettigkeit, Feigheit, fehlender Respekt oder fehlende Wichtigkeit? Doch wer möchte schon eine Option sein, und nicht Priorität?!
Fazit:
Man kann anderen etwas vormachen, aber nicht sich selbst. Und das ist etwas Großartiges.
Gedanken im Alltag:
Menschen sind ein sehr spezielles Volk. Immer mehr darauf bedacht, sich selbst UND ausschließlich der Nächste zu sein, Profi in Selbst-Inszenierung und oftmals sehr kreativ und talentiert, sich selbst wie ein windiger Autohändler als „Luxus-Schlitten“ statt als „Durchschnittswagen mit kleinen Makeln“ anzubieten.
Macht einen das schon zum Heuchler oder ist das einfach der Selbsterhaltungstrieb?
Ich denke, es kommt zum einen auf die Situation und zum anderen auf die Konstellation an. Ich möchte nur auf eine bestimmte Konstellation raus. Und zwar auf die freundschaftliche.
So unterschiedlich die Menschen sind, so gehen auch deren Meinungen, was in einer Freundschaft tabu und moralisch vertretbar ist, auseinander. Und doch denke ich, gibt es ein paar Grundsätze, die quasi „multi-kulturell“ sind. Dazu zählen Ehrlichkeit und Respekt. Das sagt sich so einfach daher und klingt schon fast wieder gefloskelt oder gar abgedroschen. Aber bei näherer Betrachtung fällt auf, egal wie „veraltet“ es klingen mag und egal in welch moderner Gesellschaft wir heute leben – es wird immer Dinge geben, die sich (glücklicherweise) nicht ändern werden und Nährboden eines funktionierenden, harmonischen Miteinanders sind. Es schickt sich nicht, der „Seelenverwandschaft“ etwas vorzugeben, was man nicht ist oder gern wäre, ihnen Dinge aus reinem Eigennutz zu verheimlichen, vorzuheucheln oder schön zu reden und ihnen nicht die verdiente Aufmerksamkeit und Offenheit zu schenken. Bekanntschaften findet man täglich - an jeder Straßenecke, in jedem Club, in jedem Supermarkt. Aber diejenigen, die das Zeug zum „Lieblingsmenschen“ haben, sind leider selten geworden und in unserer heutigen Zeit eine regelrecht vom Aussterben bedrohte Rasse.
Und so komm ich auch schon zum nächsten Gedanken, an dem ich andere gern teilhaben lassen möchte…
Das Leben ist zu viel Information. Resultierend sind daraus regelrechte „Info-Messis“. Menschen, die der Ansicht sind, alles wissen, mitbekommen und überall dabei sein zu müssen. Nein, ich spreche hier nicht von Allgemeinbildung und dem Interesse am aktuellen Weltgeschehen, sondern von Infos á la Facebook und Co.
Im Internet-Handy-Zeitalter ist der Drang (oder Zwang?) 24 Stunden des Tages erreichbar zu sein und erreichen zu wollen. Als Ausnahmen zählen maximal, wenn man sich auf einer abgelegenen Hütte im asiatischen Hochgebirge befindet, den Tag in einem U-Bahn-Tunnel festsitzt oder mit nem süßen Typen den Tag im Bett verbringt. Trifft allerdings nichts dergleichen zu, geht man schon regelrecht davon aus, dass die nicht erreichbare Person bestimmt überfallen und dem Handy beraubt wurde oder gerade ein „Armageddon-Szenario“ mit dem Chef durchlebt. Und wehe, wenn sich das nicht bewahrheitet…!
Man macht sich selbst zum Sklaven, verfügbar, abhängig und wird quasi fremdgesteuert. Der Blick für das Wesentliche und für die Realität wird getrübt. Das tatsächliche Leben und die schönen, einzigartigen Momente werden verpasst. Weitere negative Ausflüsse aus dieser Reizüberflutung? Es fällt immer schwerer, Entscheidungen zu treffen, Wesentliches von Unwichtigem zu unterschieden und den Menschen, die einem ihre eh schon rare Zeit schenken, angemessenen Respekt entgegen zu bringen.
Somit lohnt es sich wohl noch mehr, das Handy zwischendurch wirklich mal sinnvoll zu nutzen, die Kontaktliste zu aktualisieren bzw. zu priorisieren und den einen und der anderen ab und zu mal ihren tatsächlichen Stellenwert wissen und spüren zu lassen.