Januar 2014

07.02.2014 00:37

Unterwegs: mal wieder in Berlin

„Unworte des Monats“: Neue Welt

gefeiert:  u. a.  im Romy S. in Stuttgart – das alte Jahr verabschiedet, das neue bei feinen elektronischen Klängen begrüßt

Neues: ein Kunstwerk auf der Haut! Und die Haarfarbe

Besorgniserregend: die Menschheit mit ihrer Vorliebe zur Oberflächlichkeit

Sport: läuft wieder :-)

Am meisten gelacht: mit den neuen UND den alten Kollegen

Überraschend:  gewohnte Lebensgewohnheiten „einfach mal so“ aufgeben

Bemerkenswert: körperliche / sportliche Disziplin und Konsequenz

Musik: Lorde – Pure Heroin

Buch: Die Elfen (Bernhard Hennen)

Film: The Wolf of Wall Street

Entdeckt: Andy Strauß – www.establishmensch.de

Weise Worte: Nichts ist weniger oberflächlich, als das Umfeld mit seiner Persönlichkeit einzufangen

Fazit: Oftmals ist einfach der Faktor Zeit entscheidend

 

Dinge, die das Leben versüßen

·         Blicke, die einen wohligen Schauer verursachen

·         Viel lachen

·         Black Angus Steak medium

·         Amazon.de

 

Gedanken im Alltag – Teil 1

Mich begleitet ein Anhängsel, welches ich seit Monaten versuche, abzuschütteln. Es hängt ungefragt Kleinkind-ähnlich an meinem Rockzipfel und ist einfach nicht loszuwerden. Wenn ich mich auf leisen Sohlen aus der Wohnung begebe, fliege ich sofort auf und es verfolgt mich wie eine Klette. Bin ich dann im Fitnessstudio, bei der Arbeit oder in sonstiger - teilweise sehr vertrauter - Gesellschaft, gleicht es von jetzt auf nachher einer Krabbelgruppe. Jedoch balgen hier nicht Kleinkinder miteinander rum, es herrscht auch kein unverständliches Babygebrabbel oder der Informationsaustausch über Windeln und Kinderkrankheiten. Selbst die Namen sind lange nicht so mühsam überlegt und das Geschlecht ist völlig ohne Belange. Eines Tages werfe ich die Frage in den Raum, was dagegen spräche, mal hinter die Fassade zu schauen, Verständnis für des jeweiligen Leben aufzubringen und abzuwarten, was passiert statt anhand von Eckdaten, „offensichtlichen“ Eindrücken und Schönheits-Index zu urteilen. Die Köpfe der Krabbelgruppe schnellen herum, Blicke durchbohren mich nahezu körperlich spürbar (so muss sich vermutlich eine Mutter fühlen, die kundtut, dass sie ihr Kind nicht stillen, sondern von Anfang an mit der Flasche großziehen möchte...). Ich möchte mich bestimmt nicht als „Mutter Theresa der Tiefgründigkeit“ bezeichnen oder gar behaupten „es kommt nur auf die inneren Werte an“ - allein beim letzten Satz möchte ich mich schon übergeben gehen. Völlig überraschend „wähle“ auch ich nach optischen Reizen aus. Allerdings fällt mir hier vermehrt auf, dass es bei immer mehr Menschen dann auch schon aufhört und alles andere in den Hintergrund gerät. Die (Spät-)Folgen sind dann meist immer die Selben. Man stellt fest, dass der Mensch an der Seite ja gar nicht so schön ist wie man immer dachte. „Plötzlich“ sieht man die ach-so-perfekte Fassade bröckeln und der innere Gollum kommt zum Vorschein. Zugegeben, ich bin „fasziniert“ von Menschen, die ihr Leben nahezu perfekt inszenieren, Dinge vorheucheln, die sie scheinbar irgendwann selbst glauben, sich dann auch noch als Gutmensch fühlen UND damit durchkommen. Hier stellt sich mir dann die Frage nach dem eigentlichen Problem – ist es der Mensch, der eine Illusion vorgibt oder derjenige, der in dieses Luftschloss einzieht? Warum werden offensichtliche Dinge immer wichtiger, werden immer weniger kritisch betrachtet und gewinnen solch hohen Stellenwert? Die Maßeinheit für „gesunde Oberflächlichkeit“ scheint sich wie die Inflationsrate stetig zu verändern, allerdings in die andere Richtung. Und ich habe die leichte Vermutung, dass die Oberflächlichkeit weiterhin der treuste Begleiter in Freundschaft und Liebschaft sein wird. Was mich persönlich übrigens dennoch nicht zurückhält, das Ganze weiterhin sehr kritisch zu betrachten und mein Umfeld dementsprechend zu „cleanen“.

 

Gedanken im Alltag – Teil 2

Ich friste jetzt seit knapp einem Jahr meinem Single-Leben. Ich weiß, dass es an mir selbst liegt, beschwere mich aber nicht und es geht mir alles andere als schlecht damit. Ich date nicht, weil es mir zu mühsam und sinnentleert scheint, einen Menschen innerhalb eines Abendessens oder eines Cocktails anhand einer „perfekten imaginären“ Liste „abzurastern“, um dann möglicherweise zeitnah aufzuwachen und festzustellen, dass man(n) sich einfach nur gut selbstdargestellt hat. Mir ist bewusst, dass kein Mann an der Tür klingeln wird, um mir mitzuteilen, dass er nun da ist, der Mann meiner Träume. Aber wie ich schon einmal erwähnt hatte, ich glaube an „Zufallsbegegnungen“ ohne Zwänge oder Erwartungen und möchte keine Beziehung haben, um nicht Single zu sein. Dafür bin ich mir selbst genug. 

Ein anderer Grund (und auch Grund für diesen Part), ist die fehlende Ernsthaftigkeit in Bezug auf eine monogame Bindung und die damit einhergehende Manier, die so manche Menschen an den Tag legen. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob es an der Altersspanne, am Jahrtausend und somit der heutigen Zeit oder an etwas anderem, mir völlig Unerklärbarem, liegt (die Menschheit ist mir manchmal wirklich suspekt). Warum geht die Tendenz immer mehr zum Unverbindlichen? Immer mehr zur „Just-for-fun-Gesellschaft“?

Kürzlich kam sie wieder im Fernsehen – die Werbung für die Internetplattform C-Date (Casual Dating). Nichts anderes, als sich für sexuelle Kontakte zu verabreden. Wäre nicht (völlig überraschend…) eine Registrierung vonnöten gewesen, hätte ich mal wieder einen Selbstversuch gestartet. Aber schon die ersten Fragen bei der Registrierung haben bei mir Gelächter verursacht – Familienstand, Körpergröße, Figur (schlank, normal!, mollig), Haarfarbe, Haarlänge, Augenfarbe (schwarz, braun, graugrün, grau, grünbraun, graublau, grün, blau, andere – also bitte! Wen interessiert denn bitte auf solch einer Plattform so detailliert die Augenfarbe…). Naja, jedenfalls blieb der Selbstversuch somit aus und ich habe mich einfach der Theorie, meiner und anderer persönlicher Erfahrungen bedient. Um auf den Punkt zu kommen – ich kann ja verstehen, dass es in der Tat genug männliche und weibliche Menschen gibt, die es auf „Unverbindlichkeiten“ anlegen, denen es regelrecht auf die Stirn geschrieben steht. Und ja, es gibt gewiss auch Menschen, bei denen es nicht so offensichtlich scheint, á la „stille Wasser sind tief und so“. Aber nein! Dies bezieht sich nicht auf alle zurückhaltenden Wesen! Und Memo an alle – wenn man sagt, dass man nicht der „Abenteuer-Typ“ ist, besteht TATSÄCHLICH die Möglichkeit, dass man nicht auf einen „unverbindlichen Kontakt“ aus ist. Es soll in der Tat Menschen geben, die sich nicht mit dem Körper allein zufrieden geben, sondern Herz und Verstand dazu wollen.

 

Nachtgedanken

Wie stark lässt man sich vom Gefühl leiten und wie sehr von dritten Personen beeinflussen? 

Warum sollte man einem anderen Menschen mehr Vertrauen schenken als einem selbst?